Eine neue Zeit mit der STELLARIS – Teil 2 Ein Interview mit Olaf Brill zu Band 3000 und den Folgen

22. Januar 2019

Die Geschichten um das Raumschiff STELLARIS erfreuen seit Anfang der Nuller-Jahre die Leser der PERRY RHODAN-Serie. Dort erscheinen sie alle zwei Monate: abwechslungsreiche Science-Fiction-Geschichten, verfasst von deutschsprachigen Autoren, die im PERRY RHODAN-Universum spielen.

Redaktionell ist Olaf Brill für die Steuerung der Reihe zuständig. Wie geht es nach dem PERRY RHODAN-Band 3000 mit der STELLARIS weiter? Klaus N. Frick führte mit Olaf Brill ein kurzes Interview; die Fragen und Antworten erfolgten per Mail. Wegen des Umfangs bringen wir das Interview in zwei Teilen: gestern Teil eins, heuteTeil zwei.

 

Klaus N. Frick: Wo siehst du die STELLARIS-Geschichten in fünf Jahren?

Olaf Brill: Wenn wir so weitermachen wie bisher, steuern wir dann auf STELLARIS Nr. 100 zu. Und wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, haben wir auf dem Weg dorthin jede Menge aufregende, anregende, phantasievolle, mitreißende und unterhaltsame Geschichten vorgelegt.

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir mit der einen oder anderen STELLARIS-Geschichte mal den einen oder anderen Literaturpreis gewinnen. Immerhin ist der Mittelteil der PERRY RHODAN-Hefte ein exponierter Ort, an dem eben auch erstklassige deutsche Science-Fiction-Kurzgeschichten veröffentlicht werden.

 

Klaus N. Frick: Hast du eigentlich eine persönliche Mission mit der STELLARIS?

Olaf Brill: Wir machen ja eine »Reihe« mit Geschichten, die jede auch für sich allein funktionieren soll. Mein Ziel ist, dass der Heftkäufer am Bahnhofskiosk, der nach Unterhaltung für eine Bahnfahrt sucht, die STELLARIS-Story verstehen, sich dadurch unterhalten – und bestenfalls zum Nachdenken angeregt fühlen soll. Das ist jedes Mal eine neue Herausforderung.

Aber ich habe noch eine andere Aufgabe, die besonderen Spaß macht: Neben den erfahrenen Schriftstellern, die mit ihren Storys das Rückgrat der STELLARIS-Reihe bilden, geben wir auch immer wieder jungen Autoren und natürlich Autorinnen Gelegenheit, bei uns zu publizieren.

Das ist vielleicht sogar ihre erste professionelle Veröffentlichung, und sie können Erfahrung mit der Zusammenarbeit in einer Redaktion sammeln. Sie erleben, wie es ist, Feedback von Redaktion und Lesern zu bekommen, und sie können beweisen, dass sie als Schriftsteller in der PERRY RHODAN-Welt zurechtkommen.

Ich finde es immer schön, wenn aus der Kommunikation zwischen Autor und Redakteur am Ende einfach eine bessere Geschichte entsteht! Und besonders schön ist es, wenn wir damit auch junge Autoren fördern. Es soll ja schon der eine oder andere nach STELLARIS bei PERRY RHODAN mitgeschrieben haben.

 

Klaus N. Frick: Man kann also noch STELLARIS-Autor werden! Was muss man denn dafür tun?

Olaf Brill: Die Messlatte liegt natürlich hoch. Aber wir suchen immer nach guten Autoren und Autorinnen! Wären ja auch blöd, wenn wir die Gelegenheit verpassen würden, etwa den nächsten Robert Feldhoff zu entdecken. Daher hat jeder bei uns eine Chance, der eine Idee oder eine Geschichte einreicht.

Leider veröffentlichen wir zur Zeit nur sechs Storys pro Jahr. Da kann es also manchmal etwas dauern, bis man drankommt. Andererseits fällt immer mal wieder ein Beitrag aus, und dann kann es plötzlich ganz schnell gehen!

Wer glaubt, dass er eine STELLARIS-Kurzgeschichte schreiben kann – und dies auch will! –, sollte sich am besten bei mir mit einer Idee oder einem kleinen Exposé melden. So stellen wir schon mal sicher, dass nicht parallel ähnliche Gedanken in Arbeit sind. Ich gebe dann meinen Senf dazu und idealerweise sehr schnell das OK zum Ausarbeiten der Story. Und dann geht die Arbeit erst richtig los – für Autor und Redakteur.

 

Klaus N. Frick: Vielen Dank für die Antworten!

Olaf Brill: »Da nich für«, wie man bei uns im Norden sagt.