Wer die Leserseite im PERRY RHODAN-Roman »Das versteinerte Schiff« von Michelle Stern kennt oder das erste Interview zum Thema gelesen hat, der weiß, worum es hier geht: Für einen Leser hat sich unverhofft ein Wunsch erfüllt. Tihomir C. wurde als Nebenfigur in die PERRY RHODAN-Serie aufgenommen und bereichert als Tefroder das »Perryversum«.
Michelle Stern hat ihm ein paar Fragen gestellt. Wegen seines Umfangs kommt das Interview in zwei Teilen: gestern Teil eins, heute der abschließende zweite Teil.
Michelle: Wie ist so, wenn man als Figur auf Perry Rhodan und seine Begleiter trifft? Was ging dir an der Stelle durch den Kopf?
Tihomir: Überhaupt in einem Roman aufzutreten ist schon ein unfassbar großes Highlight, das nicht zu toppen ist. Dann aber auch noch auf Perry »persönlich« zu treffen, war die absolute Krönung. Ich dachte nur: »Hoffentlich blamiere ich mich nicht zu sehr vor ihm und seinen Leuten.« Während des Lesens taucht man komplett in eine andere Welt ab, man hat mit Perry Rhodan schon so viel erlebt, dass es sich beinahe »echt« anfühlt, ihm im Roman zu begegnen.
Michelle: Hätte der Tihomir im Roman etwas anders machen sollen, und wenn ja, was?
Tihomir: Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, schließlich ist es Fiktion. Mein Charakter im Roman stand auf der guten Seite und hat sich an sich nicht falsch verhalten, auch wenn ich selbst in dem einen oder anderen Moment vielleicht ein klein wenig anders agiert hätte. Insgesamt hat es sich super gelesen, und ich bin hoch zufrieden mit dem Tihomir im Roman.
Michelle: Wird sich durch diesen Roman dein Verhältnis zur PERRY RHODAN-Serie verändern?
Tihomir: Irgendwie ist mir das alles dadurch noch näher ans Herz gewachsen, weil ich nun damit verwoben bin. Außerdem werde ich bestimmt irgendwann mal bei einem Event vorbeikommen, damit du mir den Roman signieren kannst.
Michelle: Das mache ich natürlich gern. Deine Frau Sonja hat mir erzählt, sie würde den Roman auch lesen. Wie hat sie reagiert?
Tihomir: Sie war ebenfalls ganz begeistert und aus dem Häuschen, sowohl von der Story als auch der Umsetzung, weil es ihre Erwartungen total übertroffen hat.
Michelle: Hast du dich schon bei deiner außergewöhnlichen Frau bedankt?
Tihomir: Ja, das habe ich gemacht. In meinem Leben ist mir Sonja das Wichtigste. Was sie da für mich getan hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben, das ist wirklich ein einmaliges, grandioses und ganz besonderes Geschenk.
Michelle: Du bist ja von dieser Aktion überrascht worden und der Kontakt lief nur über deine Frau Sonja. Hast Du vielleicht Fragen an mich, du gern stellen würdest?
Tihomir: Ja! War es sehr aufwändig, die anderen und mich in den Roman hineinzubasteln?
Musstest du dabei sehr vom ursprünglichen Konzept abweichen, viel weglassen oder hinzufügen?
War die Lebensrettungsaktion auch im Exposé vorgesehen?
Hätte die eigentlich geplante Figur ebenfalls Perry Rhodan getroffen?
Und wie lange sitzt du insgesamt im Schnitt an so einem Roman?
Du schreibst auch hin und wieder für die NEO-Serie. Ist es dabei schwierig, zwischen der Erstauflage und PERRY RHODAN NEO zu wechseln?
Michelle: Ich fand es nicht sonderlich aufwendig. Mir hat es schon im Kindergarten Spaß gemacht, wenn mir andere fünf Wörter gegeben haben und ich daraus dann einen Satz bilden oder eine kurze Geschichte erzählen sollte. Heute sind die Geschichten eben länger.
Die Lebensrettungsaktion war nicht vorgesehen. Eine weibliche Goldwäscherin namens Pashvant sollte ihren Hort im Schiff gelagert haben und erst in der Mitte des Romans mit Perry und Co zusammentreffen, um ihnen bei der Suche zu helfen.
Ich weiß, dass manche Kollegen und Kolleginnen sich ihre Stunden genau aufschreiben, für das reine Planen, Schreiben, Recherchieren und Korrigieren, ohne Verlagskorrespondenz oder anderes, was zur Arbeit gehört. Ich mache das nicht. Schätzungsweise vielleicht so 140 Stunden im Schnitt. Dazu kommt das Lesen oder Hören der anderen Serienromane.
Hin und wieder musste ich beim Wechseln zwischen den beiden Serien schon aufpassen, das habe ich jedoch nicht als schwer empfunden. Aber ein bisschen aufmerksam musste ich schon sein. Derzeit schreibe ich nicht für NEO.
Möchtest du denn noch irgendetwas erzählen, was ich nicht gefragt habe?
Tihomir: Ich bin eher der stille Leser, aber ich wollte an dieser Stelle euch Autoren und Expokraten ein dickes Lob aussprechen. Die Serie über 60 Jahre Woche für Woche so fortzuführen, mit all dieser Ideenvielfalt, den zahlreichen Völkern und Universen, die ihr geschaffen habt, den Geschichten, Zeitreisen und Abenteuern, die ihr entstehen lasst und die ihresgleichen suchen, den Schicksalen von Intelligenzen, die über Jahrmillionen miteinander verwoben sind – das ist alles ganz großes Kino (wobei eine Kino-Verfilmung on top tatsächlich noch das i-Tüpfelchen wäre).
Mit dieser Serie habt ihr etwas geschaffen, was wirklich einzigartig ist und zumindest mein Leben beeinflusst und bereichert. Man lernt sehr viel in eurer Serie über Toleranz, Ideale und auch Akzeptanz gegenüber anderen. Ihr erweitert dadurch im übertragenen und im eigentlichen Sinne Horizonte.
Michelle: Vielen, vielen Dank! Es motiviert uns sehr, dass wir so viele großartige Leser haben. Wenn wir könnten, würden wir euch allen eine Figur widmen. Umso mehr freut es mich, dass es für dich geklappt hat.
