E-Books und ich Die anfängliche Skepsis gegenüber E-Books hat sich bei Christian Montillon schnell gelegt

4. April 2014

E-Books und ich ... das schienen zwei unvereinbare Gegensätze zu sein. Ich war immer ein Buchliebhaber und bin‘s nach wie vor. So ein richtig bibliophiler Typ. Einer, der Hardcover kauft, obwohl das Taschenbuch bereits zum halben Preis erhältlich ist. Und da soll ich E-Books kaufen? Oder sogar (o weh!) lesen? Etwas völlig Immaterielles, das man nicht anfassen und sich nicht ins Regal stellen kann?

Nein.

Dachte ich.

Dann kam die Zeit, als ich mir sagte: »Na gut, jetzt bekomm ich dank meiner Urheberrechte für den Verkauf der E-Books Geld. Davon kratz ich etwas für ein Lesegerät zusammen und versuch‘s mal.« Das war kurz vor dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011. Ich verabredete mich im Vorfeld mit Miriam Hofheinz (unserer, nein der E-Book-Fachfrau schlechthin), die während des Cons allerhand Reader zum Probelesen präsentierte.

Was soll ich sagen? Miriam hab ich zwar getroffen, was immer eine Freude ist, aber die Lesegeräte habe ich nicht getestet. Dazu blieb einfach keine Zeit dank der tausend Con-Termine.

Trotzdem kaufte ich kurz danach einen Reader. Welchen, tut ja nix zur Sache. Und was soll ich sagen? Ich war sofort begeistert. Und bin‘s immer noch. Ich habe meine Buchleidenschaft nicht verloren, auch nicht meine Vorliebe für schöne, gebundene Bücher. Oder Taschenbücher. Oder Heftromane. Oder Comics. Aber ich habe meinen Horizont erweitert und füge nun »oder E-Books« der Liste hinzu.

Auf meinem Lesegerät lese ich inzwischen viele Manuskripte der Kollegen oder Exposés in dieser-und-jener Zwischenfassung: Dokumente, die ich früher am Laptop lesen oder mir ausdrucken musste.

Welche E-Books lese ich? Allerhand Sachen querbeet (und bevorzugt auch Superhelden-Comics, weshalb ich mir gleich noch ein dafür geeignetes Zweitgerät angeschafft habe). Auch PERRY RHODAN, klar. Im Moment zum Beispiel den Band 700, »Aphilie« ... den ich unglaublicherweise noch nie zuvor gelesen habe. Wurde aber Zeit.

Echt.

Irgendwie sind E-Books und ich wohl doch nicht so unvereinbar.

PS: Meine Mutter, ein leidenschaftlicher PERRY RHODAN-Fan, kauft zwar die Heftromane ... aber sie liest den jeweils neuen Roman trotzdem lieber als E-Book. Da fällt ihr das Lesen leichter. Und damit ist sie nicht allein, wie ich inzwischen dank einer wissenschaftlichen Leserstudie weiß, die mein ehemaliger Professor im Fach Buchwissenschaft durchgeführt hat - das Ergebnis hat ihn selbst verblüfft, wie er mir während einer Frankfurter Buchmesse sagte.

 Christian Montillon