Die Planetenromane beim neuen Partner Ein Interview mit Klaus N. Frick

16. Juli 2015

Bekanntlich erscheinen seit einiger Zeit wieder PERRY RHODAN-Planetenromane. Die E-Books werden vom Pabel-Moewig Verlag veröffentlicht, für die Taschenbücher zeichnet der Zaubermond-Verlag verantwortlich.

Im PERRY RHODAN-Planetenromane 31/32 – Cover von Dirk SchulzMai 2014 hatte der Pabel-Moewig Verlag mit »SOS aus dem Weltall« den vorerst letzten Band der Planetenromane veröffentlicht. In dieser Reihe waren klassische PERRY RHODAN-Taschenbücher nachgedruckt worden, insgesamt wurden 30 Titel veröffentlicht. So erklärt sich, warum der Zaubermond-Verlag nun bei der Nummer 31/32 weitermacht: Es werden jeweils zwei Romane pro Taschenbuch veröffentlicht.

Um seinen Lesern die Reihe der Planetenromane ein wenig näherzubringen, schrieb die »Mystery-Press«, die Kundenzeitschrift des Verlages, über die Reihe. Unter anderem gab es ein Interview mit Klaus N. Frick, dem PERRY RHODAN-Chefredakteur; jetzt haben wir es auch auf unserer Internet-Seite. Die Fragen stellte Jan Werner.

Jan Werner: Kannst du in knappen Worten die Idee und das Konzept der Planetenromane zusammenfassen?

Klaus N. Frick: Die Planetenromane, die wir jetzt in Zusammenarbeit mit Zaubermond veröffentlichen, sind eine Art »Best of« der PERRY RHODAN-Taschenbücher. Diese Reihe erschien zwischen Mitte der 60er- und Mitte der 90er-Jahre; in ihr erschienen über 400 abgeschlossene Romane. Wir tPERRY RHODAN-Planetenromane 33/34 – Cover von Dirk Schulzreffen eine Auswahl und legen jene Taschenbücher in der neuen Reihe auf, die unter verschiedenen Gesichtspunkten besonders interessant und lesenswert sind.

Jan Werner: Das bedeutet also, dass auch PERRY RHODAN-Neueinsteiger die Geschichten als Einzelromane lesen können, ohne die ganze Zeit mit Verständnisproblemen kämpfen zu müssen?

Klaus N. Frick: Das hängt vom Thema ab. Manche Planetenromane sind in sich abgeschlossene Science-Fiction-Geschichten, für die man nicht die geringste PERRY RHODAN-Erfahrung haben muss. Andere wiederum schließen Lücken in der PERRY RHODAN-Historie, die in den offiziellen Romanheften noch offen geblieben sind.

Grundsätzlich sind die Romane aber so verfasst, dass man sie ohne große Probleme lesen und verstehen kann. Neuleser sind also ausdrücklich erwünscht und werden nicht mit Fachbegriffen überfordert. Bei Science Fiction gehört's im übrigen fast dazu, dass man sich am Anfang erst einmal mit der fremden Welt »anfreunden« muss.

Jan WerPERRY RHODAN-Planetenromane 35/36 – Cover von Dirk Schulzner: Was macht die bei Zaubermond erscheinenden Planetenromane aus? Sind sie ein »offizielles« PERRY RHODAN-Produkt und warum sollte man sie sich ins Regal stellen?

Klaus N. Frick: Die Reihe umfasst lesenswerte, beliebte oder auch in Sammlerkreisen häufig nachgefragte Romane, die beispielsweise in den 70er-Jahren zuletzt als Taschenbuch publiziert worden sind. Die Planetenromane sind auf jeden Fall ein »offizielles« PERRY RHODAN-Produkt, die unter der Mitarbeit der PERRY RHODAN-Redaktion erscheinen.

Rainer Nagel formuliert für die Planetenromane jeweils ein Vorwort, das den Roman in den Serienkontext einbettet, sowie ein Nachwort, in dem einiges über die Hintergründe zum Roman zu lesen ist. Das dürfte PERRY RHODAN-Neulingen eine wertvolle Hilfe sein, während die Stammleser zusätzliche Informationen erhalten.

Jan Werner: Sind die Romane denn stilistisch oder sogar inhaltlich verändert worden?

Klaus N. Frick: Wir verändern so wenig wie möglich. Wir veröffentlichen die Romane in »gemäßigter neuer Rechtschreibung«, sprich, wir passen sie an die aktuellen Regeln an. Inhaltlich wird nichts verändert; wir wollen den Klassiker-Charakter damit stärker betonen.

Jan Werner: Die Auswahl der wiederveröffentlichten Planetenromane liegt ja weiterhin in eurer Hand. Kannst du schon einen kleinen Ausblick geben, worauf sich die Leser freuen dürfen?

Klaus N. Frick: Wir versuchen, ausgewogen zu sein, das heißt, dass wir manchmal komplett in die Klassiker-Kiste greifen und Taschenbücher aus den 60er-Jahren neu veröffentlichen, oder dass wir Romane aus den 80er-Jahren und 90er-Jahren aus der Versenkung holen. Ein schönes Beispiel dafür sind die drei Doppelbände, mit denen wir starten.

Los geht's mit zwei Romanen von Robert Feldhoff: »Die Ferrol-Dolche« wurde zuletzt 1992 gedruckt, »Die Blinde von Olymp« kam im Jahr 1991 in den Handel. Robert Feldhoff war damals noch ein junger Autor; später steuerte er jahrelang die PERRY RHODAN-Serie als Chefautor.

Die dann folgende Doppelausgabe 33/34 ist vor allem für Sammler von Interesse, weil die Original-Taschenbücher nur schwer zu erhalten sind. Gemeint sind die zwei PERRY RHODAN-Romane des nahezu unbekannten Schriftstellers H.J. Frey, die in den 70er-Jahren veröffentlicht wurden.

Ebenfalls klassisch ist der Doppelband 35/36 mit Romanen von Clark Darlton, einem der zwei Gründer von PERRY RHODAN. Seine Romane wurden in den 60er-Jahren veröffentlicht und zeigen die klassische Zeit der PERRY RHODAN-Serie.

Wie es dann weiter geht? Unter anderem ist ein Doppelband mit humoristischen Horst-Hoffmann-Romanen geplant, wir wollen die Weltraum-Krimis von Kurt Mahr neu veröffentlichen, und wir schrecken sicher auch nicht vor den schrägen Walty-Klackton-Romanen zurück, die Ernst Vlcek geschrieben hat. Es bleibt auf jeden Fall sehr abwechslungsreich.