Die Entwicklung des E-Books Die digitale Revolution kam vor 15 Jahren nur langsam in Schwung

11. April 2014

Anfangs von der Szene belächelt und außerhalb dieser überhaupt nicht wahrgenommen, setzte das E-Book als Alternative zum gedruckten Buch sein erstes vorsichtiges Ausrufezeichen auf der Frankfurter Buchmesse 1999. Zwei Monate vor der Jahrtausendwende stellte die Firma NuvoMedia in den Frankfurter Messehallen den ersten kommerziellen E-Book-Reader der Welt vor:  ein klobiges Plastikgehäuse mit dem futuristisch klingenden Namen »Rocket-eBook«. Dieses Wunder an Technik sollte mit einer Speicherkapazität von 16 Megabyte für unglaubliche 675 Mark die Buchbranche revolutionieren. 


Ein utopisches Ziel, wie sich herausstellen sollte. Zwar gelang NuvoMedia in Kooperation mit dem Internet-Medien-Shop bol.de eine bemerkenswerte Markteinführung mit einem soliden Startsortiment von mehr als 500 deutschsprachigen Titeln, der große Erfolg aber blieb aus. Trotz aussichtsreicher Prognosen entpuppte sich das »Rocket-eBook« als Ladenhüter, sodass die Produktion nach kurzer Zeit eingestellt wurde.

In einem Interview räumte Ute Weinhold, Pressesprecherin von bol.de, wenig später ein, den Markt zu positiv eingeschätzt zu haben. Es sei eben noch kein Massenmarkt für dieses Medium vorhanden.


Da Kindle Paperwhitedie Endgeräte technisch unausgereift und die Verlage sich nicht über das einheitliche Datenformat einig waren, blieb das E-Book jahrelang ohne erkennbare Fortschritte. Im Hintergrund arbeiteten große Firmen wie Sony und Amazon an der Realisierung eines revolutionären E-Book-Readers – einschließlich eines Exklusiv-Vertriebs der Leseinhalte. 2008 machten sie mit den E-Book-Readern, allen voran das Sony PRS 505 und der Amazon Kindle, wieder auf sich aufmerksam.

Ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung der E-Books war 2010 sicherlich die Vorstellung des iPads. Tablet-Computer haben in den vergangenen Jahren, ebenso wie Smartphones, noch mehr an Bedeutung gewonnen. Berichte in den Medien und hochwertige Endgeräte sorgen außerdem dafür, dass das E-Book kontinuierlich an Popularität gewinnt. Jeden Monat drängen weitere E-Book-Reader auf den Markt, die sich in Sachen Technik und Lesekomfort gegenseitig zu überbieten versuchen.



Ebenso wächst das Buchangebot in elektronischer Form. Heute werden nahezu alle neu gedruckten Romane und Sachbücher gleichzeitig auch als E-Books angeboten. Ferner arbeiten die Verlage mit Hochdruck an der Digitalisierung ihres gesamten Buchsortiments.