Die Allianz schlägt zurück - Teil 1 Werkstattbericht von Rüdiger Schäfer zur neuen Staffel bei PERRY RHODAN NEO

9. April 2018

Diesmal hatten wir den Termin auf den 2. und 3. März 2018 gesetzt. An diesen beiden Tagen sollte bei einem Treffen in Leverkusen (dem dritten dieser Art, seit Rainer Schorm seinen Platz im Exposé-Team von PERRY RHODAN NEO eingenommen hatte) die Staffel mit den Romanen 181-190 entstehen. Ihr Titel: »Die Allianz«.

»Wahrscheinlich wird uns die gleichnamige Versicherung deswegen nicht gleich verklagen«, hatte PR-Chefredakteur Klaus N. Frick noch wenige Tage zuvor per E-Mail gescherzt. Jetzt wurde es ernst, denn die sogenannte dritte Ära der Serie, die die NEO-Bände 151 bis 200 umfasste und mit »Das kosmische Schachspiel« überschrieben war, ging in ihre entscheidende Phase.

Rainer und ich hatten schon im Vorfeld viel diskutiert. Wir wollten einige der letzten offenen Fragen aus den ersten hundert Romanen aufgreifen und beantworten. Wir wollten erklären, wer hinter der Allianz stand und was es mit dem Ringen auf sich hatte. Und all das sollte sich zu allem Überfluss auch noch harmonisch in unsere eigene Gesamtkonzeption einfügen, sich möglichst nahtlos mit den Themenkomplexen Sonnenchasma, Liduuri, Memeter, Creaversum, ANDROS und Bestien vereinen. Alles andere als ein Kinderspiel …

Am Freitagabend ging es aber erst einmal – ich bin fast schon geneigt zu schreiben »traditionsgemäß« – ins »Olympos«, jenes griechische Restaurant, mit dessen Besuch wir bisher jedes Expokratentreffen begonnen hatten. Wie üblich diskutierten wir hier zunächst ganz allgemeine Dinge, sprachen über die Serienentwicklung insgesamt, aber auch über aktuelle Bücher und Filme und ließen es uns dabei schmecken.

Am späteren Abend hockten wir zunächst in meinem Wohnzimmer zusammen und stießen mit einem guten Whisky auf das NEO-Jahr 2018 an. Dann entschlossen wir uns spontan, den uns beiden noch unbekannten »Blade Runner 2049« zu schauen, den ich mir gerade auf Blu-ray zugelegt hatte. Gegen Mitternacht war schließlich der erste Teil unseres Treffens vorbei.

Nach dem Frühstück gab es am nächsten Morgen kein Halten mehr. Wir riefen uns zunächst erneut die zentralen Ziele ins Gedächtnis, die wir mit dieser Staffel erreichen wollten. Dann sprachen wir über die Handlungsebenen.

Wir wollten auf jeden Fall einen kleinen Zeitsprung machen – nicht weniger als drei, nicht mehr als fünf Jahre in die Zukunft. Einer der beiden Handlungsschwerpunkte sollte danach auf dem Mond und dort in jenem Areal liegen, in dem der geheimnisvolle NATHAN entstanden war – und noch immer entstand. Das Gegengewicht würde einmal mehr die MAGELLAN sein, die zu einer gefährlichen und richtungsweisenden Expedition starten und ins Herz der Allianz vorstoßen sollte. Wir wollten auch zuletzt vernachlässigte Figuren wieder ins Spiel bringen – allen voran Thora, aber auch Perry Rhodans Sprösslinge Thomas und Farouq, die inzwischen kurz vor der Volljährigkeit stehen, und für die wir eine ausgesprochen reizvolle Nebenhandlung entwickelten, deren Bedeutung für die Haupthandlung sich erst später erweisen sollte.

 

Rüdiger Schäfer