Der Exposéautor zu PERRY RHODAN-Terminus – Teil drei Ein Werkstattbericht von Uwe Anton in fünf Teilen

10. Mai 2017

Die Miniserie PERRY RHODAN-Terminus ist gestartet, der erste Roman ist im Handel, die Leser wissen also Bescheid über das, was sich die Autoren ausgedacht haben. Die Exposés für die Serie schrieb Uwe Anton – in einem Werkstattbericht erzählt er von der Arbeit daran. Wegen seiner Länge haben wir diesen Bericht in fünf Teile gegliedert. In dieser Woche bringen wir an jedem Tag einen Teil ...

Wien an der Donau:

Ein Zeitsprung.

Zurück in die Vergangenheit, voraus in die Zukunft, wie Darren und Juki ihn erleiden.

Schon im Mai 2016 war klar, dass ich die nächste PERRY RHODAN-Miniserie exposémäßig betreuen würde.

Ich war Ehrengast des ColoniaCons und nutzte die Gelegenheit, erste Gespräche mit anwesenden Gästen über eine denkbare Mitarbeit zu führen. Besonders intensiv waren die Gespräche mit Roman Schleifer, der eigens aus Wien angereist war und nach dem Con noch einige Tage bei mir verweilte. Wir sprachen über das Grundkonzept, entwickelten eine mögliche Handlung (die wir später teilweise wieder verwarfen) und ließen unsere Gedanken fließen. Wie auch bei PERRY RHODAN-Stardust nahm sich Roman der Figuren an und schuf für die Zeitspringer Biografien, die weit über übliche Personen-Datenblätter hinausgehen.

Vier Monate vergehen auch ohne Zeitsprünge rasend schnell, und plötzlich schrieben wir Ende September.

Der AustriaCon zum 20. Geburtstag des Wiener PERRY RHODAN-Stammtisches stand an, und der Verlag hatte bereits bekannt gegeben, 2017 eine neue Miniserie auf den Markt zu bringen. Es war für mich Verpflichtung und Vergnügen zugleich, am Austria-Con teilzunehmen. Und auch eine Qual, denn ich durfte nichts über die neue Miniserie verraten, nur, dass sie im nächsten Jahr an den Start gehen würde. Wir hatten schon einige Eckpunkte festgezurrt, doch es war viel zu früh, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Wie also sollte ich damit umgehen?

Der Programmpunkt »STARDUST, ARKON, JUPITER und was nun?« war auf den frühen Sonntag angesetzt, doch meine Hoffnung, dass die Gäste bis spät in den Morgen durchgezecht hätten und erst mit Verspätung, also kurz vor Ende des Programmpunkts, eintreffen würden, erfüllte sich nicht. Der Saal war gerammelt voll, wie eigentlich bei allen Programmpunkten dieser höchst erfreulichen Veranstaltung.

Und du, bunte Kuh, was sagst du dazu?

Wir hatten natürlich einen Plan B. Roman Schleifer, der mich ganz lässig moderierte, sollte die Diskussion in die richtigen Bahnen lenken, was er mit Bravour tat. Ich erklärte, dass ich nichts über die neue Miniserie sagen konnte, weil ich einfach noch nicht genau wüsste, wie sie aussehen würde. (Was zu diesem Zeitpunkt auch der Wahrheit entsprach.) Wir drehten den Spieß um. »Was für eine Miniserie wollt ihr denn haben?«, fragten wir die anwesende kundige PERRY RHODAN-Leserschaft.

Zu meiner Überraschung stellte sich sehr schnell heraus, dass es zwei Favoriten gab. Zum einen wurde vehement eine Fortsetzung von PERRY RHODAN-Stardust gefordert. »Die wird kommen?« gab ich sinngemäß bekannt, »aber jetzt noch nicht. Dafür ist einfach noch nicht genug Handlungszeit verstrichen.

Gebt uns noch ein paar Jahre, damit wir auch etwas zu erzählen haben.«

Beinahe genauso viele Gäste wünschten sich eine Miniserie, die in der tiefen Vergangenheit der PERRY RHODAN-Serie spielte. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die fast 1000 Jahre zwischen Band 399 und Band 400 besonders interessant waren. Also die Zeit, in der man »Sir, jawohl, Sir, Herr Großadministrator!« ins Expo schreiben konnte.

Ich glaubte es nicht. Sollten Klaus N. Frick und ich bei der anfänglichen Planung von PERRY RHODAN-Terminus – oder PERRY RHODAN-Laurin, wie damals noch der Arbeitstitel lautete – wirklich die Leserwünsche erahnt haben?

Wobei Band 400 natürlich der spannendste Zeitpunkt war, um solch eine Miniserie zu lancieren. Bis zum 30. Oktober 3430 hatte der Konflikt zwischen dem Solaren Imperium und den abgefallenen Kolonialwelten sich nur zugespitzt, an diesem Tag erreichte er mit dem »Fall Laurin« seinen Höhepunkt. Genau dort wollten wir ansetzen. Und wer es nicht mehr weiß: PERRY RHODAN 401 beginnt erst am 4. Mai 3431. Wir hatten also ein gutes halbes Jahr Zeit, in dem die Miniserie spielen konnte, und den Vorteil, dass aus dieser Zeit nichts bekannt war. Versprochen: Im Mai 3431 alter Zeitrechnung wird PERRY RHODAN-Terminus beendet sein. Die Kontinuität der Erstauflage wird nicht beeinträchtigt werden.

Die Titelfrage war allerdings noch immer ungeklärt. PERRY RHODAN-Laurin klang uns zu bieder, zu sehr nach dem sagenhaften Zwergenkönig des Rosengartens. Die Geschichte wurde als mittelhochdeutsches Heldenepos aus dem 13. Jahrhundert sowie als volkstümliche alpenländische Sage überliefert. Wir wollten zwar in die Vergangenheit der PERRY RHODAN-Serie zurückgehen, aber so tief nun auch wieder nicht.

Aber da war doch noch ... ja, Terminus, ein zentraler Dreh- und Angelpunkt der Miniserie. Was Terminus ist, wird noch nicht verraten. In Band 3 fällt der Name zum ersten Mal, doch auch Perry Rhodan weiß da noch nicht, womit er es zu tun hat. Wir werden dieses Geheimnis aufklären. Versprochen. Die Hefte 1 bis 4 spielen im Solsystem, 5 bis 8 haben bekannte Planeten der Milchstraße als Schauplatz, und ab Band 9 geht es dann nach Terminus ...

Die Sprünge durch die Zeit werden eine wichtige Rolle dabei spielen, dass Perry Rhodan sein Ziel erreicht.