Innerhalb der Science-Fiction-Serie PERRY RHODAN NEO beginnt demnächst eine neue Handlungsstaffel: Am 6. April 2018 kommt der erste Band in den Handel – verfasst von Arno Endler. Mit dem Autor führte Klaus N. Frick ein Interview, die Fragen und Antworten erfolgten per Mail.
Klaus N. Frick: »Brennpunkt Eastside« ist nicht dein erster Roman für PERRY RHODAN NEO – aber es ist das erste Mal, dass du den Auftaktband für eine Staffel geschrieben hast. War das schwieriger als bei den »einfachen« Romanen?
Arno Endler: Ich empfand es nicht als schwieriger, obwohl es das tatsächlich war. Mein Dank gilt hier an beide Expokraten, die mich wirklich bestens unterstützt haben.
Der erste Band einer Staffel ist so etwas wie eine weiße Leinwand für mich gewesen. Genau wie Perry Rhodan begegnete ich unbekannten Lebewesen mit ihrer ganz eigenen Denk- und Lebensweise. Die Beschreibung dieses Zusammentreffens war die spannende Herausforderung dieses Exposés.
Klaus N. Frick: Bei deinem Roman gefiel mir insbesondere, wie du die Blues und ihre fremdartige Kultur vorgestellt hast. Es wirkt auf mich so, als sei das auch eine große Freude für dich gewesen. Wie war dein Eindruck?
Arno Endler: Es hat richtig Spaß gemacht, sich in die Kultur und das Leben der Blues einzuarbeiten. Bei der Planung des Romans hätte es noch viel mehr mögliche Schauplätze gegeben, die einen anderen Eindruck von diesem Volk geboten hätten. Doch die Länge des Romans hat mich gezwungen, auszuwählen und zu verdichten. Meine Lieblingsszenen blieben. So darf sich der Leser auf ein rauschendes Fest freuen, an dem Perry Rhodan und seine Mitstreiter teilnehmen und so manche Überraschung erleben.
Klaus N. Frick: Du erzählst deinen Roman ja mithilfe vieler Perspektiven. Das wird für den Leser trotzdem nicht unübersichtlich, wirkt aber immer so, als sei das für den Autor echt nicht einfach zu kontrollieren. Warum machst du das so gern?
Arno Endler: Ich weiß, dass die Serie PERRY RHODAN NEO heißt. Dennoch bin ich gerade bei NEO so begeistert davon, dass der unsterbliche Rhodan der Erstauflage hier noch ganz am Anfang steht. Er verfügt noch nicht über die Erfahrung seines Alter Ego. Für mich die Gelegenheit, den Teamgedanken zu berücksichtigen.
Auf der MAGELLAN reisen rund 8000 Besatzungsmitglieder mit. Jedes Abenteuer, das Rhodan erlebt, hat Auswirkungen auf die namenlosen Besatzungsmitglieder. Wird das Schiff in einen Kampf verwickelt, so passiert es allen 8000 an Bord gleichzeitig. Ich gebe einigen von ihnen einen Namen und lasse sie mitleiden, mitfreuen und mitjubeln. Perry Rhodan findet, dass sie es verdient haben.
Klaus N. Frick: Du hast zahlreiche Kurzgeschichten in Magazinen wie dem »c't« veröffentlicht. Ist es ein großer Unterschied, für eine Serie wie PERRY RHODAN NEO und nach festgelegtem Exposé zu schreiben?
Arno Endler: Oh, ja. Jedes Exposé ist wie ein Geschenk, eine Wundertüte. Man glaubt zu wissen, wohin die Reise geht, aber die Expokraten überraschen mich immer wieder. Dies ist etwas ganz anderes, als mit einer eigenen Idee schwanger zu gehen, sie in Ruhe zu entwickeln, Handlungsstränge und Szenen zu entwerfen.
Bei PERRY RHODAN NEO ist der Moment plötzlich da und die Uhr tickt erbarmungslos herunter, was den Abgabetermin angeht. Trotzdem befeuern die Vorgaben der Expokraten auch die Phantasie. Es gibt Freiräume, Völker, Planeten, Figuren, Ereignisse, die ich frei gestalten kann. Und die Rückkehr in das vertraute NEO-Universum ist einfach schön. Was haben Perry und die Gefährten inzwischen erlebt? Welche Geheimnisse wurden aufgedeckt?
So macht beides Spaß. Die Arbeit an den ganz eigenen Ideen und die Umsetzung des Exposés bei PERRY RHODAN NEO verbunden mit der Arbeit in einem Team von Autoren, mit denen man sich abzustimmen hat.
Klaus N. Frick: Kann man eigentlich in absehbarer Zeit mal wieder mit einem neuen Roman von dir rechnen, der nicht im NEO-Universum spielt?
Arno Endler: Im vergangenen Jahr hat mich die Arbeit für die NEO-Serie zeitlich sehr stark gebunden. Ich bin ja Teilzeit-Freizeit-Schriftsteller und leide daher unter chronischem Zeitmangel. Dennoch arbeite ich nebenher an zwei Projekten, von denen eines im Jahr 2019 auf den Markt kommen soll. Da allerdings die Verhandlungen noch laufen, kann ich derzeit wenig dazu erzählen. Doch das Ziel ist klar.
Klaus N. Frick: Vielen Dank für die Antworten!
Arno Endler: Ich habe zu danken und möge die silberne Kreatur der Freude den Lesern von »Brennpunkt Eastside« beistehen.
