Der Curt-Siodmak-Preis 2015 wurde verliehen Science-Fiction-Club Deutschland e.V. zeichnete SF-Filme aus

20. Juli 2015

Der Science-Fiction-Club Deutschland e.V. gab auf dem WetzKon II in Wetzlar die Gewinner des diesjährigen Curt-Siodmak-Preises bekannt. Wer an der Abstimmung teilnahm, konnte Preise gewinnen; diese wurden bereits verschickt.

In der Kategorie Film machte »Guardians of the Galaxy« das Rennen. Die kunterbunte und phantasievolle Space Opera, der wohlmeinende Kritiker »viel Herz« bescheinigen, brachte es auf mehr als ein Viertel der Stimmen. Mit 25,3 Prozent lag sie auch deutlich vor dem einzigen aussichtsreichen Wettbewerber »Interstellar«, der 19,6 Prozent erhielt. Der ambitionierte und stärker auf Wissenschaftlichkeit und Realismus getrimmte Weltraumthriller konnte vor allem mit starken Bildern punkten.

Die weit abgeschlagene Verfolgergruppe wird von dem bemerkenswerten Film »Her« angeführt, einer visionären Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer künstlichen Intelligenz, die mit 4,9 Prozent den dritten Platz erreichte. Dahinter tummeln sich vor allem die Fortführungen diverser Franchises, zu denen »Guardians of the Galaxy« als Teil des Marvel-Universums ja auch gehört. Schon allein die umständlich langen Titel machen heutzutage deutlich, dass es sich jeweils um eine Episode von vielen handelt.

»X-Men: Zukunft ist Vergangenheit« erreicht Platz vier. Dahinter teilen sich »Die Tribute von Panem, Mockingjay, Teil 1« und »Planet der Affen: Revolution« den fünften Platz – allerdings nicht nur miteinander sondern auch mit »Edge of Tomorrow«, einem Military-SF-Drama, das die Logik von Computerspielen auf das Problem der Zeitschleife anwendet.

Bei den Fernsehserien war das Feld in diesem Jahr deutlich dichter. Den Sieg holte sich mit 15,5 Prozent zum zweiten Mal in Folge »Dr. Who«. Der Ausnahmestatus dieser Kultserie wird damit weiter so zementiert, dass man sich fragen muss, wer in den nächsten Jahren mithalten kann.

Ein hoher Unterhaltungsfaktor wird »Marvel‘s Agents of S.H.I.E.L.D.« bescheinigt. Die Serie schaffte es mit 11,8 Prozent auf Platz 2.

Eine Schauspielerin verkörpert mehrere Klone und verdeutlicht in einer spannenden Handlung, dass Gene allein nicht über die Persönlichkeit bestimmen. Das ist das Rezept der kanadischen Serie »Orphan Black«, die mit 11 Prozent den dritten Platz belegt.

In der zweiten Staffel der originellen schwedischen Serie »Real Humans« spitzen sich die Konflikte rund um die menschenähnlichen Hubots weiter zu, während die Grenzen zwischen diesen Robotern und ihren menschlichen Erbauern immer weiter verschwimmen. 10,6 Prozent reichten für Platz vier.

Die US-Serie »Person of Interest« hat die von Edward Snowdon enthüllte totale elektronische Überwachung mit geringem zeitlichem Abstand vorhergesagt. Die Produktion bietet sowohl Action als auch tiefsinnige Gedanken über das mögliche zukünftige Zeitalter des Post-Humanismus. Mit 8,6 Prozent kam sie auf Platz fünf.

Erneut vergeben werden konnte der Sonderpreis für deutsche Produktionen. Ein Kinderfilm hat das Rennen gemacht: »Der kleine Medicus – Bodynauten auf geheimer Mission im Körper« wendet die Grundidee der Phantastischen Reise von 1966 auf eine abenteuerliche Zeichentrickgeschichte an, in der es um nichts weniger als die Weltherrschaft geht. Dafür gab es 15,9 Prozent und den ersten Platz.

Beinahe hätte der Ruf danach, keinen Preis zu verleihen, obsiegt. Diese Option hat 13,9 Prozent der Stimmen erhalten.

»Die innere Zone«, ein schweizerischer Thriller über einen Unfall in einem Tunnel, bei dem Radioaktivität freigesetzt wird, erreichte mit 9,4 Prozent Platz 3. Eine Körpertauschgeschichte, bei der die Protagonistin nicht älter sondern jünger wird, ist »16 über Nacht«. Die Komödie kam mit 6,1 Prozent auf Platz Vier.

Anderen Kindern spielerisch vormachen, wie man mit Alltagsgegenständen spannende Raumreisen inszenieren kann, das ist der Job von »Raketenflieger Timmi«. Belohnt wurde er dafür mit 5,3 Prozent und Platz fünf.