Andreas Findig (4. August 1961 – 7. Mai 2018)

21. Mai 2018

In den frühen 90er-Jahren sorgte ein junger Autor für Aufsehen in der Science-Fiction-Szene: Andreas Findig brillierte mit der Erzählung »Gödel geht«, für die er den Deutschen Science-Fiction-Preis für die beste Kurzgeschichte des Jahres erhielt. Mit vier anderen Geschichten wurde sie später in einem Sammelband unter eben diesem Titel veröffentlicht. Unter dem Titel »Gagarins Galaxis« erschien zudem eine Sammlung von Kurz- und Kürzestgeschichten, die stilistisch auf hohem Niveau verfasst waren und sich im Grenzbereich zwischen Science Fiction und Phantastik bewegten.

Andreas Findig, geboren 1961 in Linz, war oft zwischen den Genres unterwegs. Er verfasste Kinderbücher und schrieb konkrete Poesie, war als Journalist tätig und suchte immer nach Wegen, mit sprachlichen Mitteln zu experimentieren.

Parallel dazu las er stets PERRY RHODAN. Der Serie war er seit seiner Jugend verbunden, die Trennung in »U-Literatur« und »E-Literatur« sah er nie. Er besuchte den PERRY RHODAN-Stammtisch in Wien, wo er seit den 80er-Jahren wohnte, und knüpfte in den 90er-Jahren seine ersten Kontakte zur Redaktion.

Eine fruchtbare und intensive Zusammenarbeit schloss sich an. In kurzer Zeit entstanden vier Heftromane, die zu den besten ihrer Zeit gehörten. Andreas Findig schaffte es, fremdartige Kulturen und exotische Lebensformen so glaubhaft wie möglich zu beschreiben. Sowohl die Leser als auch die Kritiker schätzten seinen frischen Blick auf das PERRY RHODAN-Universum.

Danach zog sich der Autor von der Serie zurück. Ein geplanter Roman für die Serie der »Autorenbibliothek« wurde nie vollendet, weitere Romane für die laufende Serie wurden zwar gelegentlich »angedacht«, aber nicht geschrieben. Außer einer Kurzgeschichte für die Reihe der STELLARIS-Storys veröffentlichte Andreas Findig nach 2001 nichts mehr im Rahmen des PERRY RHODAN-Universums.

Er hielt den Kontakt zum Autorenteam und zur Redaktion. Seine Pläne, irgendwann wieder »einzusteigen«, wurden aber leider nie verwirklicht. Am 7. Mai 2018 verstarb der Journalist und Schriftsteller in Wien an den Folgen einer schweren Erkrankung.

Dem PERRY RHODAN-Team wird er stets als ein hervorragender Stilist, als freundlicher Kollege, als kritische Stimme in den eigenen Reihen und als ein Quell zahlloser Ideen in Erinnerung bleiben. Wir werden ihn vermissen und sprechen der Familie unser Beileid aus.