1500 Bände Arndt Ellmer Ein Interview zum Erscheinen von PERRY RHODAN 2655

1. Juli 2012

Am 6. Juli 2012 kommt der PERRY RHODAN-Roman »Garrabo schlägt Phenube« in den Handel. Der Roman stammt von Arndt Ellmer, der damit einen ganz persönlichen Rekord erreicht: Sein erster Roman trug die Nummer 1155 – und der aktuelle Band erscheint mit der Nummer 2655.

Arndt Ellmer hat also einen »1500er« erreicht. Grund genug, dem Autor einige Fragen zu stellen. Das Interview führte PERRY RHODAN-Redakteur Klaus N. Frick.

Klaus N. Frick: Es ist jetzt 1500 Bände her, seit mit »Der Erwecker« dein erster PERRY RHODAN-Roman veröffentlicht wurde. Das war 1983 – eine Zeit, die für viele Leser schon zur Geschichte gehört. Welche Assoziationen verbindest du mit dieser Jahreszahl?

Arndt Ellmer: Für mich war das eine Zeit voller rosaroter Wolken. Nach relativ kurzer Zeit mit Arbeiten für TERRA ASTRA und ATLAN erhielt ich von Willi Voltz die Chance, einen PR-Roman zu schreiben. Zuvor hatte ich ein paar Beiträge für Exposés geliefert. Die Handlung um den Zweistern und das Volk der Carmena (1149) sowie um Bom Gerard und die Bettler des Vakuums (1166/67) stammte von mir. Willi hat die Handlung um Perry Rhodan dazugeschrieben. Da war ich ganz schön stolz, dass ich diese Chance erhielt, aber auch überrascht, weil es so schnell ging.
»Star Wars« Teil VI und die gefälschten Hitler-Tagebücher gehörten im Jahr 1983 zu den Dingen, die mich im Alltag beschäftigten.
Klaus N. Frick: Und konntest du dir 1983 vorstellen, dass du dreißig Jahre später immer noch für die PERRY RHODAN-Serie schreiben wirst?

Arndt Ellmer: Nein. PR hatte zwar Band 1000 überschritten und hatte sein Zwanzigjähriges hinter sich, aber an einen Selbstläufer über drei weitere Jahrzehnte hat damals keiner geglaubt. Willi selbst sah die Grenzen des damaligen PERRY RHODAN-Kosmos bei Band 1500.

Klaus N. Frick: Wie hat sich in diesen Jahren dein Blick auf die PERRY RHODAN-Serie verändert? Du warst damals schließlich der Jungautor ...

Arndt Ellmer: Und 15 Jahre lang zuvor Leser. Ich steckte mit allen Emotionen tief in der Materie drin. Das ist heute immer noch so, aber ich schaue inzwischen vom Innern der Zwiebelschalen nach außen. Mit der Zeit ist auch viel Routine dazugekommen.
Die meisten jener Kollegen der Anfangszeit, die ich als Leser und Jungautor »vergöttert« habe, sitzen längst hoch im Olymp und schauen unserem Treiben zu. Irgendwie kommt es mir noch immer wie ein Traum vor, so lange Zeit Teil eines so gewaltigen Projekts zu sein.

Klaus N. Frick: Gerne nimmst du ungewöhnliche Blickwinkel auf die Handlung ein – diesmal der Vergleich eines Musikinstruments mit einem Strategiespiel, damals ein Wesen, das angeblich Tote erwecken kann. Willst du die Leser damit herausfordern?

Arndt Ellmer: Ich liebe abstrakte Extrapolationen, weil ich damit einen Beitrag zur begrifflichen Erweiterung des PR-Kosmos leisten kann. Für die Leser ist das manchmal eine echte Herausforderung. Zum Glück ist es in den Zeiten des Internets kein Problem, mal kurz per Mail beim Autor nachzufragen. Da ich gleichzeitig auch der »Leseronkel« bin, fällt den meisten Lesern die Kontaktaufnahme leicht.
Der vorgegebene Titel meines Erstlings sowie Le So Te, dieser esoterische Erwecker, haben mir damals trotz ihrer Extravaganz gar nicht gefallen. Das war mir nicht genug SF und hat nach meinem Geschmack auch nicht zu PR gepasst. In diesem einen Punkt bin ich heute noch derselben Meinung wie damals. Ich bin auch ganz froh, dass ich mich beim Roman 2655 nicht für den Titel »Der Erweckte« entschieden habe, obwohl der mit etwas formulierungstechnischem Geschick auch gepasst hätte. »Garrabo schlägt Phenube« rundet den PR-Charakter des Romans besser ab.

Klaus N. Frick: Kannst du dir eigentlich vorstellen, in weiteren zehn Jahren dann dein 2000er-Jubiläum zu feiern?

Arndt Ellmer: Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wenn meine Gesundheit es zulässt, gerne. Dann schreibe ich auch noch meinen 250. PR-Roman.

Klaus N. Frick: Ich danke für die Antworten!
(Arndt Ellmer: Oh, schon zu Ende?)