Am 26. Januar 2018 erschien mit »Beute und Jäger« der aktuelle Roman, den Arno Endler für PERRY RHODAN NEO verfasst hat. Der Autor schildert in seinem Werkstattbericht, welche Probleme er zu bewältigen hatte.
Der Werkstattbericht besteht aus zwei Teilen. Heute veröffentlichen wir Teil eins, morgen folgt der zweite Teil.
Man könnte meinen, dass es mit jedem Band von PERRY RHODAN NEO, den man schreibt, einfacher werden würde.
Ich für meinen Teil stehe immer wieder vor einer neuen Herkules-Aufgabe, die mir zahlreiche schlaflose Nächte bereitet. Und nicht, dass der geneigte Leser nun denkt, der Autor übertreibe ... Nein. Ich wache in mitten in der Nacht auf, und in meinem Kopf entfalten sich Szenen. Wie man sie schreiben könnte, was noch so geschieht abseits der Haupthandlung, oder sogar ganze Sätze, die später in den Roman einfließen werden.
Diese Phase der inneren Beschäftigung dauert umso länger, je mehr mir die Vorgaben der Expokraten Probleme bereiten.
NEO Band 166 war da ein gutes Beispiel.
Der für mich vierte Roman aus dieser Reihe präsentierte altbekannte NEO-Figuren und neue Protagonisten, ich nenne sie mal Wiedergänger, aus der Ursprungsserie, dazu einiges an Personal, um das ich mich bislang nicht kümmern musste.
Also begann ich mit einer ausführlichen Recherche, näherte mich den einzelnen Figuren und begann mit der groben Planung dessen, wie ich es erzählen wollte.
Leise Flüche gab ich von mir und hatte schließlich eine Kapitelplanung mit Seitenzahlen vor mir, die eindeutig jeden Rahmen sprengte. Also erinnerte ich mich an eine wundervolle Arbeitshilfe einer bekannten Autorin, die auch schon für PERRY RHODAN geschrieben und diese anlässlich eines Seminars an der Bundesakademie in Wolfenbüttel vorgeführt hatte.
Ich plante Szenen. Im Prinzip drehte ich einen Film vor meinem geistigen Auge und versuchte so herauszufinden, wo ich schneller zum Punkt kommen konnte und an welchen Stellen des Romans ich mir Zeit lassen musste.
Es folgte eine weitere Seitenzahlplanung – und siehe da, ich traf meinen Korridor ziemlich gut.
Das einzige Problem war jetzt nur, dass der Roman in zwei grobe Teile zerfiel, von denen mir einer eher unangenehm war.
Ich fühlte mich wie die sprichwörtliche Maus in der Falle. Dies war der Zeitpunkt, an dem mir zum ersten Mal der Titel des Romans in den Sinn kam.
Beute und Jäger. Ein guter Aufhänger, der sich über alle Seiten und Szenen hinweg durch diesen NEO-Band verfolgen lässt …