Weil sie sich so über den Roman »Die Himalaya-Bombe« von Rüdiger Schäfer gefreut hatte, schrieb Petra Weddehage nicht nur eine Mail an die Redaktion, sondern machte gleich eine kleine Rezension dazu. Mit ihrer Erlaubnis veröffentlichen wir diesen Text nun an dieser Stelle.
Die Wissenschaftlerin Hannah Stein lebt in Köln und kann sich nur schwer mit der futuristischen Technik anfreunden, die mit Perry Rhodans Entdeckung des abgestürzten Raumschiffs der Arkoniden einherging. Ihr Tag beginnt ganz normal, mal abgesehen von der Tatsache, dass sie verschlafen hat und ein unbekannter Anrufer sie nervt.
Erstaunlicherweise ist es ein ehemaliger Mitstudent, der Hannah zu erreichen versucht. Dabei handelt es sich um keinen geringeren als Thomas Rhodan. Perry Rhodans Sohn überredet die Wissenschaftlerin, ihm bei einem riesigen Problem zu helfen. Die Chinesen haben bei einer wissenschaftlichen Erkundung aus Versehen eine Katastrophe heraufbeschworen, die das ganze Sonnensystem vernichten könnte.
Gemeinsam mit Perry Rhodans Söhnen Tom und Farouq sowie den Töchtern von Reginald Bull, Laura und Sophie, erlebt Hannah ein nervenzerfetzendes Abenteuer. Die Wissenschaftlerin entpuppt sich im Laufe der Zeit als das Zünglein an der Waage. Alle Hoffnungen ruhen nun auf Hannah, die über sich selbst hinauswachsen muss und sich ihren Ängsten stellt. Aber reicht dies aus, um das Sonnensystem vor der vernichtenden Kraft einer Bombe zu retten?
Rüdiger Schäfer ist seit 2015 für die Exposés von PERRY RHODAN NEO verantwortlich. Der vorliegende Roman überrascht vor allem Neueinsteiger mit einem netten Detail. Köln spielt in diesem Taschenbuch eine nicht unerhebliche Rolle. Es ist schön zu wissen, dass der Kölner Dom noch steht. Die Figur der Hannah Stein, die in Köln lebt, wird sehr schön aufgebaut. Der Autor lässt sich Zeit, erzählt ihren Lebensweg, und immer wieder wird das Stadtbild von Köln erwähnt. Kölner werden stolz sein, ihre Stadt in diesem Taschenbuch wiederzufinden.
Die Figur der Hannah wächst einem auch sehr schnell ans Herz. Leseratten und Buchliebhaber, dürften sich sehr schnell mit ihr identifizieren. Dazu kommen die Söhne Perry Rhodans und die Töchter von Reginald Bull. Hannah wird in die abenteuerliche Welt ihres ehemaligen guten Freundes gezogen und schlägt sich wacker. Hier muss man dem Autor Respekt zollen, da er die Gefühlswelt von Hannah sehr gut beschreibt.
Das PERRY RHODAN-Universum wird hier ganz neu aufgestellt. Das altbackene und teilweise sexistische Frauenbild wurde hierfür komplett geändert. Natürlich hat dies auch mit den Jahres-Daten der Veröffentlichung zu tun. Während beim Erscheinen des ersten Original-PERRY RHODAN-Romans die Frau noch diejenige war, die zu Hause Heim und Herd hütete und nur als nettes Anhängsel am Arm des Mannes galt, hat sich dieses Frauenbild absolut gewandelt. Floskeln wie »das Mädchen« werden glücklicherweise nicht mehr verwendet. In diesem Universum werden Frauen gleichberechtigt behandelt und können ebenso Karriere machen wie ihre männlichen Kollegen.
Interessanterweise sind in diesem Universum die Chinesen immer noch autonom. Dass die Erde nicht unter einem Präsidenten vereint ist, macht die Serie umso authentischer.
Zudem weilt zur Freude zahlreicher Fans die Arkonidin Thora noch glücklich an der Seite ihres Mannes Perry Rhodan. Deren gemeinsamer Sohn Thomas ist ebenfalls ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft. Die Abenteuer haben sich insoweit gewandelt, dass der Gefühlswelt der Figuren mehr Beachtung geschenkt wird. PERRY RHODAN ist nicht nur ein Universum für Männer, im Gegenteil, die weiblichen Fans werden immer mehr. Zahlreiche Autorinnen schreiben ebenso an den verschiedenen Serien mit wie bekanntere Autoren.
Wer die Original-Serie mag, wird auch offen für neue Themen sein. Das NEO-Universum bietet zahlreiche neue Möglichkeiten. Die Abenteuer wirken näher an unserer Zeit und dürften Leser und Leserinnen von Science-Fiction-Serien gleichermaßen begeistern.
