»Aliens machen mir am meisten Spaß« – Teil 1 Ein Interview mit Dirk Schulz zu 250 Bänden PERRY RHODAN NEO

14. April 2021

Seit es PERRY RHODAN NEO gibt, ist Dirk Schulz für die Titelbilder zuständig. Grund für Klaus N. Frick, den Redakteur der Serie, mit dem Illustrator ein Interview zu führen. Es erfolgte per Mail. Wir bringen es in zwei Teilen: heute Teil eins, morgen Teil zwei.

Zum Interview zeigen wir ergänzend eine Skizze und das daraus entstandene Titelbild – es zeigt einen Haluter. »Der letzte Blick auf SOL« wurde von Kai Hirdt verfasst und erschien im Januar 2019.

 

Klaus N. Frick: Hand aufs Herz: Hättest du, als 2011 der erste Roman von PERRY RHODAN NEO erschien, wirklich geglaubt, dass es die Serie zehn Jahre später immer noch gibt?

Dirk Schulz: Ich habe ja umfänglich im Rahmen der 50-Jahre-PERRY RHODAN-Feierlichkeiten von dem Projekt erfahren. Ich wusste natürlich vorher Bescheid und hatte auch schon das erste Titelbild fertig, aber in Mannheim habe ich bei dem Vortrag von Frank Borsch erstmals intensive Einblicke in die NEO-Welt erhalten. Ich meine auch, dass ich da erstmals das Taschenheft in der Hand gehalten habe.

Und tatsächlich fand ich das schon von der Form her so eigenständig (im Gegensatz zur Erstauflage), dass ich sehr optimistisch war, was den Erfolg der Serie betraf. Zugegeben, an einen Zeitraum von über 10 Jahren und 250 Hefte habe ich damals natürlich im Traum nicht dran gedacht. Sehr schön, dass es so weit gekommen ist.

Klaus N. Frick: 250 Titelbilder in einer Reihe – das ist richtig viel! Gibt es in dieser Zeit Favoriten unter den Bildern für dich?

Dirk Schulz: Generell muss ich sagen, dass ich mit den Titelbildern für PERRY RHODAN NEO sehr zufrieden bin. Aus irgendeinem Grund gehen sie mir leichter von der Hand als die der Erstauflage. Was gleichzeitig bedeutet, dass mir eine Menge Titelbilder sehr gut gefallen.

Es gibt einige, die da herausragen. Zum Beispiel die Nummern 9, 20, 21, 123 oder 143 gefallen mir besonders gut. Aber auch mit der aktuellen Nummer 250 bin ich sehr zufrieden. Also kurze Antwort: Nein, einen echten Favoriten gibt es nicht.

Klaus N. Frick: Du lässt dir helfen, wenn es um die NEO-Titelbilder geht. Welche Rolle spielt beispielsweise Horst Gotta bei deinen Cover-Motiven?

Dirk Schulz: Mit Horst arbeite ich zusammen, wenn ich technische Renderings für meine Motive brauche. Er bekommt von mir eine grobe Skizze, in der ich die Perspektive und das Licht der Szene festlege, sowie die Beschreibung aus dem Exposé oder dem Datenblatt, auf dem es eine Beschreibung eines bestimmten Raumschiffstypen oder eines Fahrzeuges gibt. Er setzt das dann mit einem 3-D Programm um. Das bedeutet, er baut das Objekt am Computer nach, texturiert es entsprechend und leuchtet es aus. Genauso, wie es im Film gemacht wird, nur dass die Objekte sich nicht bewegen. Dieses Rendering bekomme ich dann von ihm und arbeite es in die Illustration ein, sodass ein (hoffentlich) homogenes Bild entsteht.