Logbuch der Redaktion Eine digitale Konferenz

28. April 2021

Am Freitag, 16. April 2021, trafen sich die PERRY RHODAN-Autorinnen und Autoren sowie die Redaktion zu einer Video-Konferenz. Das hatte sich lang im Voraus abgezeichnet. Noch im März 2020 hatten wir eine Autorenkonferenz veranstaltet, die bereits im Zeichen der Corona-Pandemie gestanden hatte. Im Vorfeld hatten wir uns sogar kurz überlegt, sie abzusagen, es dann doch riskiert, uns ein letztes Mal in diesem Jahr 2020 zu treffen. Und so war klar, dass wir im Frühjahr 2021 auf jeden Fall ins Digitale ausweichen mussten.

Als Gast hatten wir dieses Mal Robert Corvus eingeladen. Damit griffen wir eine Tradition aus jüngster Zeit auf: Seit einigen Jahren laden wir Gäste in die Konferenz ein, mal die Titelbildzeichner, mal Rüdiger Schäfer von PERRY RHODAN NEO, mal jemand aus der Werbeagentur. Diesmal traf es unseren aktuellen Stammgastautor, der sich zuletzt mehrfach bewährt hatte.

Wir begannen um zehn Uhr. Ich begrüßte die Kolleginnen und Kollegen – anfangs war das PERRY RHODAN-Marketing ebenfalls dabei – und informierte über die aktuelle Situation im Verlag sowie in der Redaktion.

Derzeit arbeitet die Redaktion zu einem großen Teil von daheim aus. Auch unser Kollege in der Repro – Pio Battistig – sitzt nicht mehr in seinem Büro im Verlag, sondern schickt die Daten von seiner Wohnung im Elsass über den Rhein herüber. Wie es aktuell mit der Redaktion weitergehen wird, konnte ich den Autoren allerdings nicht sagen; derzeit gibt es keine konkreten Pläne, in ein anderes Gebäude umzuziehen. Immerhin sind alle gesund, das empfinde ich in diesen Tagen als besonders wichtig.

Kurz streifte ich die Situation bei den Auflagen, ohne in die Zahlendetails zu gehen. Immerhin merkte man 2020, dass die Zahl der E-Book-Verkäufe angestiegen war …

Es schloss sich Sabine Kropps Bericht zu den Lizenzen im In- und Ausland an, dann Katrin Weils Bericht zu den Marketing-Aktivitäten und E-Book-Zahlen. Anschließend legten wir eine Pause von gut einer Stunde ein, die jeder für sich allein verbrachte – das gemütliche Beisammensein war ja leider nicht möglich –, bevor es weiterging.

Am Nachmittag konzentrierten wir uns auf die Inhalte. Die Exposéautoren hatten im Vorfeld einige Informationen verschickt. Es ergaben sich drei unterschiedliche Themenkreise, über die wir jeweils sprachen.

Wim Vandemaan stellte die Zusammenhänge zwischen dem Chaoporter, seiner aktuellen Mission und den Gründen für seine Havarie noch einmal dar. Daraus entwickelten sich die weiteren Elemente der laufenden Handlung – unter anderem wird nach Band 3150 die Milchstraße wichtiger werden als bisher.

In den Diskussionen ging es bereits um die Bände nach dem Jubiläumsband 3200. Wir sprachen über die möglichen Schauplätze: Einige stehen schon genau fest, bei anderen muss man noch sehen, ob und wie es passt. Den Arbeitstitel für den kommenden Zyklus sowie für den Jubiläumsband 3200 konnten wir ebenfalls fixieren, beide klingen spannend.

Wir sprangen zwischen dem noch laufenden Zyklus und der kommenden Handlung ein wenig hin und her. Bei kreativen Menschen wie einem Autorenteam lässt sich das wohl kaum vermeiden. Sowohl Sabine Kropp als auch ich machten uns viele Notizen, auch die Autoren schrieben die Ergebnisse der Diskussion auf. So werden wir es am Ende wohl schaffen, die meisten der Ideen aufbewahrt und gesammelt zu haben …

Am späten Nachmittag gingen wir zu allgemeinen Themen über, unter anderem sprachen wir über die Hauptfiguren. Die entscheidende Frage stellten wir uns nicht zum ersten Mal: Welche Hauptfiguren sind für welche Inhalte geeignet, mit welchen Figuren haben wir welche Aktion vor, und wann kommt eine Figur wieder zum Einsatz in den Romanen?

In einer letzten Runde diskutierten wir über mögliche Ergänzungen unseres Programms. Derzeit gibt es ja einiges aus dem PERRY RHODAN-Universum: die eigentliche Serie, die Miniserien und Silberbände, PERRY RHODAN NEO als eine Ergänzung. Ist es sinnvoll, weitere Reihen zu entwickeln – unabhängig davon, wie man diese verkaufen könnte?

Im Gespräch loteten wir verschiedene Ideen und Möglichkeiten aus, die erst einmal nicht aktuell sind, aber vielleicht in die Zukunft weisen: Eine solche Konferenz dient ja nicht nur dazu, die Zukunft unserer Romanserie zu planen, sondern auch die eigene Zukunft anzusprechen.

Am späten Nachmittag beendeten wir unsere erste digitale Autorenkonferenz. Wir waren uns alle einig, dass es eine gute Veranstaltung gewesen war, dass wir uns aber alle nach einem »wirklichen Beisammensein« sehnten. Wie die meisten anderen Menschen wohl auch in dieser Zeit der Pandemie …

Klaus N. Frick