Dem Vernehmen nach haben sich manche Leser gewünscht, wir wären bei der »PERRY RHODAN-Chronik« 4 noch mehr »hinter die Kulissen« gegangen, hätten noch mehr »geheime Informationen« ausgepackt, die manche Geschehnisse, von denen nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs an die Öffentlichkeit drang, in ihr wahres Licht gerückt hätten.
Welches der Gerüchte um den Rückzug Ernst Vlceks aus der Autorenriege stimmt denn nun? Warum wechselte die Exposéredaktion der ATLAN-Miniserien? Warum endete die Zusammenarbeit des Verlags mit Andreas Findig? Warum wechselten die Heyne-Taschenbücher so oft ihr Format und ihre Anzahl der veröffentlichten Bände?
Man darf zu Recht annehmen, dass wir all diese Dinge wissen: Die Jahre, die im vierten Band der »Chronik« beschrieben werden, sind zugleich die, in denen sowohl Alexander Huiskes als auch ich in das Umfeld von PERRY RHODAN einstiegen (weshalb wir uns auch eigene Kurzbiografien gegönnt haben). Viele der beschriebenen Ereignisse haben wir selbst miterlebt (teilweise gar als Akteure), und selbstverständlich hätten wir da »aus dem Nähkästchen plaudern« können.
Natürlich hätten wir von Autor oder Autorin XXX berichten können, der oder die sagte: »Mich interessiert der Hintergrund der Serie eigentlich weniger als die Geschichte, die ich erzählen möchte.« Natürlich hätten wir Originalmanuskripttexte ihren lektorierten Versionen gegenüberstellen können.
Aber warum hätten wir das tun sollen?
Mit vielen der Beteiligten sind (oder waren) wir gut bekannt, und in den meisten Fällen ist es sinnvoller, lange vergangene Streitigkeiten und Probleme »unter dem Teppich« zu lassen – insbesondere dann, wenn die Protagonisten nicht mehr am Leben sind. So etwas schafft immer mehr böses Blut, als es zur Befriedigung der Neugier der Leser beiträgt.
Also vielleicht lieber nicht.
Allerdings verstehen wir durchaus, dass jemand, der sich dieses Buch kauft, auch einen Anspruch auf Hintergrundinformationen empfindet – insbesondere, wenn es sich um »Altleser« handelt, die schon fast alles wissen und alles gelesen haben. Und enttäuschen wollten wir diese Käufer auch nicht.
Also sind wir in manchen Fällen einen etwas subtileren Weg gegangen.
In diesen Fällen haben wir Auszüge aus Werkstattberichten und Interviews so zusammengestellt, dass man, wenn man zwischen den Zeilen liest, durchaus die eine oder andere Information in dieser Richtung erhalten kann. Und da verbergen sich schon so einige kleine Juwelen … Sie mögen nicht so auffällig sein wie der Abdruck des Interviews mit Peter Griese im dritten Band der »Chronik« (gleichwohl wir darauf auch noch einmal eingehen), aber sie sind da.
Darunter sind übrigens Informationen, die sogar uns neu waren (es ist schon erstaunlich, wie freizügig manche Autoren der »Nebenprodukte« mit ihren Erfahrungen umgehen …).
Frohes Suchen und Diskutieren!
