VIPs in der Provinz – Teil 3 Eine 80er-Jahre-Kolumne von Falk-Ingo Klee

14. November 2017

Nachdem meine zwei Kolumnen unter dem Titel »VIPs in der Provinz« veröffentlicht worden waren, erhielt ich am 2. Oktober 2017 völlig überraschend eine E-Mail mit herzlichen Grüßen und einem längeren Text. Absender: Inge Mahn, die Witwe von Klaus Mahn (Kurt Mahr) und William Voltz. Sie hatte meine Kolumne auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN gelesen, hatte für Teil 2 aber einen anderen Zeitablauf in Erinnerung und bat mich um eine Korrektur.

Wir sind seit vielen Jahren freundschaftlich miteinander verbunden, und so hielt ich es für die fairste Lösung, diese E-Mail-Passagen – unkommentiert von mir – im Original zu veröffentlichen. Inge hat dem zugestimmt, und auch Klaus N. Frick, der Chefredakteur von PERRY RHODAN, gab seine Zustimmung dazu. Nachstehend also der Originaltext der E-Mail von Inge Mahn.

»Kurz vor seinem Tod hat sich Willi von Dir noch Prospekte für ein kleineres Auto zukommen lassen. Es war, wenn ich mich richtig erinnere, ein Ascona, den wir gemeinsam ausgesucht hatten – in blau.

Nach Willis Tod brachte ich den Monza zurück nach Gießen, um den Ascona abzuholen. Damals begleitete mich Willis Vater, den ich gerne als Unterstützung und Zeichen, dass wir zusammengehören, in unser Leben mit einbezog. Das war im Frühjahr 1984. Damals gab es keinen Klaus Mahn, der uns zur Seite gestanden hätte. Er war in Amerika und hatte ganz andere Probleme.

Im Oktober, anlässlich der Buchmesse, wurde auch ein PERRY RHODAN-Con veranstaltet. Freitagabend fand ein gemeinsames Essen in Friedrichsdorf im Restaurant des Hotels statt, in dem die Autoren und Verlagsmitglieder untergebracht waren. Auch ich war eingeladen. An diesem Abend fragte mich Klaus Mahn: »Frau Voltz, warum kommen Sie mit Ihren Kindern nicht mal nach Florida?«

Ich war etwas überrascht und meinte nur, dass dies vielleicht irgendwann einmal eine Idee sein könnte. Als Weihnachten nahte und ich »Fluchtgedanken« bekam, fiel mir die Äußerung von Klaus Mahn wieder ein. Ohne lange zu überlegen, buchte ich drei Flüge nach Miami. Danach rief ich Klaus an und fragte, ob er uns eventuell ein Haus oder eine Wohnung am Strand mieten könnte, irgendwo in Florida.

Er meinte, dass das überhaupt kein Problem sei. Obwohl sein Wohnort drei Stunden von Miami entfernt war, holte er uns ab und brachte uns zu dem Haus, das er in Melbourne Beach, seinem Wohnort, für uns gemietet hatte.

Während unseres Urlaubs lernten meine Söhne junge Floridaner kennen, und es kam die Idee auf, mal für ein Jahr in Florida zur Schule zu gehen. So nahm die Geschichte ihren Verlauf.

Kurz vor unserer Abreise brachte ich den Ascona wieder nach Gießen, damit Du ihn verkaufen kannst. Ein Jahr konnte ich ihn nicht auf der Straße stehen lassen. Damals begleitete mich ein Freund nach Gießen, der mich in seinem Auto wieder zurück nach Heusenstamm brachte. Als wir im Jahr darauf wieder in Heusenstamm waren, hatten wir kein Auto, waren somit auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Eine Freundin lieh mir gelegentlich ihren Polo.

Erst im Jahr darauf, das war 1987 und unsere private Situation hatte sich im Laufe der Zeit geändert, kam Klaus mit mir nach Gießen. Ich kaufte einen neuen Ascona, wieder in blau, den ich dann für zwei oder drei Jahre hatte. Wir waren halt sehr wenig in Deutschland und das Auto stand fast nur in der inzwischen gemieteten Garage.«