Im November 2021 erschien der Roman »Im ewigen Krieg« (Band 3144), den Susan Schwartz verfasst hatte. Er enthielt einen PERRY RHODAN-Report, in dem sich auch ein Artikel von Christina Hacker befand. Die Chefredakteurin der Zeitschrift »SOL« beschäftigt sich darin mit den Ehefrauen, die Perry Rhodan im Verlauf der Jahrtausende hatte.
Diesen Beitrag dokumentieren wir auch an dieser Stelle. Wegen seines Umfangs bringen wir ihn in zwei Teilen: Gestern erschien Teil eins, heute kommt Teil zwei.
In der »Demetria«-Staffel
Wie sah es mit den Frauenfiguren bei den aktuellen Autoren aus?
Auf der Suche nach einer Antwort kam mir »Demetria« zu Hilfe. Dieser Handlungsabschnitt von PERRY RHODAN-Action spielt in der Frühzeit der Serie, wurde aber von Autoren der Gegenwart geschrieben.
Ich hörte die Hörbuchfassung und lernte die Administratorin Cosmai Cetera kennen, die im Lauf der Handlung eine erstaunliche Wandlung hinlegt. Obwohl mir die Darstellung gefiel, war ich mit dem Ende unzufrieden. Die heutigen Autoren schienen Perry Rhodan ebenfalls kein Happy End in Liebesdingen zu gönnen.
All diese Eindrücke brachten mich dazu eine Persiflage zu schreiben, die schließlich als Fan-Edition in der PERRY RHODAN-FanZentrale erschien. »Die Telepathin« beschreibt, was passiert, wenn es eine Gruppe von Frauen auf ein Schiff der Solaren Flotte verschlägt und die Parakraft einer Außerirdischen gleichzeitig die Hormone der Besatzung Amok laufen lässt.
Die nächsten Kapitel zum Thema »Perry und seine Frauen« bildeten Romane über Ascari da Vivo, Mondra Diamond und Eritrea Kusch. Ich las sie in der Erstauflage und in den Miniserien und fand, dass sich die Rolle der Frauen zwar wandelte – Rhodans moderne Gefährtinnen sind selbstbewusst, stark und gehen ihren eigenen Interessen nach.
Dennoch folgen die Beziehungen einem Muster. Manch eine der Frauen hinterging ihn und/oder verschwieg die von ihm gezeugten Nachkommen. Ob es an Rhodans Unsterblichkeit liegt oder daran, dass er eine unantastbare Person ist – eine richtige Beziehung wurde dem Erben des Universums lange Zeit nicht zuteil.
Die kam erst mit Sichu Dorksteiger. Die aktuelle Lebenspartnerin von Perry Rhodan finde ich persönlich ein bisschen spröde. Als Wissenschaftlerin tauscht sie die Leidenschaftslosigkeit in Liebesdingen gegen ihre Leidenschaft für die Wissenschaft ein.
Mittlerweile gibt es in den Romanen der Erstauflage viel mehr gut ausgearbeitete Frauenfiguren. Ein paar Mal stieg ich ab dem Zyklus »Das Atopische Tribunal« ein und wieder aus, letzteres aber nicht wegen der Qualität der Romane, sondern allein aus Zeitmangel. Denn seit 2014 hatte ich für eine andere Serie Feuer gefangen.
PERRY RHODAN NEO enthält genau das, was ich in der Erstauflage immer vermisst habe. Durch die tiefen Charakterbeschreibungen der Figuren und den Mut der Autoren, auch mal Grenzen zu überschreiten, kann ich mich mit dem Titelhelden aus NEO und ihren vielen starken Frauen – allen voran NEO-Thora, die auch mal Schwäche zeigen darf – viel besser identifizieren.
Doch das würde einen Extra-Artikel füllen.
