GAIA ist in Position Raumsonde beginnt mit Kartographierung unserer Galaxis

30. Januar 2014

Wie wichtig genaue Sternkarten für raumfahrende Zivilisationen sind, wissen PERRY RHODAN-Leser schon seit langem. Aber selbst in der fiktiven Zukunft des Perryversums sind noch längst nicht alle Sterne erfasst oder gar erforscht.

Unser Rasender Weltraumreporter Robert Vogel war im ESOC-Kontrollzentrum in Darmstadt dabei, als am 20. November 2013 die Europäische Raumsonde GAIA mit einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou startete.

Vor Daumen hoch für GAIA: Mitglieder des ESOC-SciFi-Clubs (Rainer Kresken, Markus Landgraf, Bettina Wurche und Robert Vogel) feiern im ESOC den erfolgreichen Start.wenigen Tagen ist die Sonde nun an ihrem Zielpunkt angekommen und wird aus einer etwa 1,5 Millionen Kilometer vom Erdorbit entfernten Sonnenumlaufbahn die Sterne unserer Galaxis katalogisieren. Dazu wird sich GAIA langsam um die eigene Achse drehen, damit die beiden an Bord befindlichen Teleskope ein optimales Sichtfeld haben, um präzise 3D-Karten unserer Milchstraße zu erstellen. Dabei kommt die bisher größte digitale Weltraumkamera mit einer Auflösung von knapp einer Milliarde Pixel zum Einsatz.

GAIA wird geschätzt eine Milliarde Sterne erfassen. Das ist zwar eine unglaublich große Zahl, entspricht aber lediglich nur etwa einem Prozent aller Sterne der Milchstraße. Zusätzliche Messungen gelten grundlegenden physikalischen Eigenschaften, wie etwa Temperatur, Leuchtkraft und Zusammensetzung jedes Sterns. Diese Daten ermöglichen Astronomen Rückschlüsse auf den Ursprung und die Entwicklung unserer Galaxis.

DarübeGAIA (Abbildung © by ESA)r hinaus wird von GAIA die Entdeckung neuer Asteroiden in unserem Sonnensystem, eine präzisere Bestimmung der Umlaufbahnen bereits bekannter Asteroiden und eine genaue Überprüfung von Einsteins berühmter Allgemeiner Relativitätstheorie erwartet. 

Nach fünf Jahren wird das Datenarchiv mehr als ein Petabyte, das heißt  eine Million Gigabyte, umfassen, was etwa 200.000 DVDs entspricht. Mit der Verarbeitung und Analyse dieser Datenflut werden sich mehr als 400 Mitarbeiter aus über ganz Europa verteilten wissenschaftlichen Instituten beschäftigen. 

Geleitet wird die GAIA-Mission vom Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt aus. Missionsanalytiker ist Markus Landgraf, bekennender SF-Fan und PERRY RHODAN-Leser, der auf dem WeltCon 2011 in Mannheim als Vortragender mit dabei war.

VielleichtGAIA (Abbildung © by ESA) können die Erkenntnisse von GAIA auch für PERRY RHODAN-Autoren nützlich sein, wenn sie nach neuen Schauplätzen für ihre Romane innerhalb der Michstraße suchen. Dann brauchen sie nur auf den Datenpool der Sonde zurückzugreifen …

Weitere Infos zur GAIA-Mission gibt es auf der ESA-Webseite www.esa.int/Gaia in Englisch bzw. auf www.esa.de in Deutsch

Alle Abbildungen © by ESA