Der vierte Teil einer Chronik – Teil zwei Eine Kolumne von Olaf Brill über die »PERRY RHODAN-Chronik«

25. Juli 2021

Im PERRY RHODAN-Roman »Wo die Äonenuhren schlagen« (Band 3124, geschrieben von Oliver Fröhlich), war ein Beitrag von Olaf Brill enthalten – als Teil des aktuellen PERRY RHODAN-Reports. In seinem Artikel schreibt der Autor und Redakteur über den vierten Band der »PERRY RHODAN-Chronik«, der im Mai 2021 veröffentlicht worden ist.

Wegen seines Umfangs kommt der Text in zwei Teilen: gestern Teil eins, heute der abschließende zweite Teil.

 

Eine Vielzahl von Quellen

Nach Schwettmanns überraschendem Tod im Jahr 2014 übernahm der PERRY RHODAN-Experte Heiko Langhans, der sich schließlich aus persönlichen Gründen aus dem Projekt zurückzog. Erst Ende März 2020 kamen Alexander Huiskes und Rainer Nagel an Bord, beide langjährige PERRY RHODAN-Mitarbeiter.

Die Autoren konnten auf unveröffentlichte Vorarbeiten von Langhans zurückgreifen, die sie gelegentlich zitieren. Vor allem aber werteten Huiskes und Nagel eine Vielzahl Quellen aus, unter anderem Artikel und Interviews aus dem Fanmagazin »SOL«, die »Logbücher der Redaktion« von Chefredakteur Klaus N. Frick und der Perrypedia (über deren Entstehung bei der Gelegenheit Bericht erstattet wird).

Dazu kommen, wie schon in den vorherigen Chronik-Bänden, viele interne Quellen wie zum Beispiel PERRY RHODAN-Exposés, die kaum ein Fan je zu Gesicht bekommt. Außerdem wurden in Zweifelsfällen Macher und Fans direkt nach weiteren Informationen gefragt. So floss nach und nach das Wissen zahlreicher PERRY RHODAN-Experten in dieses Buch ein.

Den neuen Autoren gelang es in Rekordzeit, den Band zu vollenden. Er behandelt die »Ära Feldhoff« in den Jahren 1996 bis 2008. Das fertige Buch wurde im Mai 2021 ausgeliefert, und manche Leser, die es im Jahr 2013 vorbestellt hatten, hatten es nun acht Jahre später endlich in der Post.

Ich bekam den Band an einem Freitag und las ihn am Wochenende komplett durch. Denn dieser Band behandelte genau die Zeit, in der ich nach einer längeren Pause wieder angefangen hatte, PERRY RHODAN zu lesen – genauer gesagt das Jahr 1998.

Und was für eine großartige Phase hatte ich mir da ausgesucht! Da begann nicht nur (ab PR 1900) ein grandioser Zyklus. Dasselbe Jahr sah auch den ersten PERRY RHODAN-Roman des späteren Chefautors Uwe Anton, die Wiederbelebung ATLANS (als »Traversan«-Miniserie) und den ersten Gastroman von Andreas Eschbach. Es gab PERRY RHODAN auf CD-ROM, als Computerspiel, Hörspiel, Musik-CD und sogar in einem brandneuen Medium namens Internet. In den Folgejahren erschienen neue Taschenbuchserien, Comics, Volltext-Lesungen der Silberbände und viele andere tolle Produkte.

Die Serie war jetzt eine »Marke« und stieg vollends ins Multimedia-Zeitalter ein – ein Schritt, der vor allem von Eckhard Schwettmann geprägt wurde, der ab 1996 mit Feuereifer an die Marketing-Arbeit ging. »Die Chronik« hat mir gezeigt, wie vieles von meiner damaligen Begeisterung von Schwettmann initiiert wurde. Dazu kam die wirklich phantastische Handlung, die der Exposéautor Robert Feldhoff sich ausgedacht hatte.

PERRY RHODAN war Ende des vergangenen Jahrtausends besser als je zuvor!

Huiskes und Nagel gelingt es, diese Zeit wieder lebendig werden zu lassen. Ihr Buch ist nicht nur eine Auflistung von Daten und Fakten, sondern, wie schon die Vorgängerbände, in einem augenzwinkernden Stil geschrieben. Harte Infos und lustige Anekdoten wechseln einander ab, ausführliche Handlungszusammenfassungen stehen neben indiskreten Blicken hinter die Kulissen.

Auch manche Skurrilität oder Panne und der eine oder andere Irrweg werden thematisiert. Da gibt es zum Beispiel die Geschichte der »doppelten Bré« (S. 274): In PERRY RHODAN 2104 und 2105 gelangt die beliebte Kosmopsychologin an Bord der LEIF ERIKSSON durchs Sternenfenster ins Reich Tradom und erlebt dort ein Abenteuer auf Jankar. PR 2124 schildert jedoch, dass sie sich zur gleichen Zeit in der heimatlichen Milchstraße aufhält. – So etwas passiert halt mal, wenn man buchstäblich Tausende Romane koordinieren muss.

Auch »Die PERRY RHODAN-Chronik 4« selbst ist nicht frei von Fehlern. Diese hier kleinlich aufzuführen, würde ein falsches Bild des Vergnügens geben, das die Autoren ihren Lesern bieten. Die Nennung eines einzigen kleinen Missgeschicks sei mir gestattet: Auf Seite 416 ist die Rede von einer »Olive Scholl« – das Lieblingsgetränk des gemeinten Titelbildkünstlers ist bestimmt der trockene Martini.

Die beiden Autoren arbeiten bereits am fünften »abschließenden« Band, der die PERRY RHODAN-Geschichte bis fast in die aktuelle Gegenwart erzählen soll. Er soll diesmal bedeutend schneller erscheinen, und wir wollen alle hoffen, dass die PERRY RHODAN-Geschichte danach noch lange weitergehen (und irgendwann erzählt) wird.

Was wird die Zukunft bringen? Wer könnte diese Frage besser beantworten als die größte Science-Fiction-Serie der Welt?

Perry Rhodan: Die Chronik 1 - Geburt und Siegeszug eines Phänomens
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