Die Woche der Krimi-Tipps (Teil 2) Jigounov / Yves Sente: XIII – die zweite Staffel

19. April 2016

Die Mutter aller Verschwörungs-Comics

In Frankreich ist die Comic-Serie »XIII« längst ein Bestseller. Erscheint ein neuer Band dieser Serie, verkauft sich dieser sehr schnell so gut, dass er unweigerlich auf der Bestsellerliste landet. Im deutschsprachigen Raum, wo Comics einfach nicht denselben Stellenwert haben wie in Westeuropa, ist die Serie außerhalb der eigentlichen »Szene« nicht sonderlich bekannt.

Auch wenn die frühen »XIII« nicht mehr dem heutigen Stil entsprechen, weil sie mittlerweile zeichnerisch wie erzählerisch zu sehr nach den 80er-Jahren aussehen, hat die Serie einen ungeheuren Reiz. Das liegt an ihrer Mixtur aus packender Action, faszinierenden Schauplätzen und einer komplexen Verschwörungsgeschichte. Kein Wunder, dass der Erfolg von »XIII« fortgeschrieben wird.

Während auf der einen Seite die klassischen Bände der Serie in einer schönen Gesamtausgabe neu veröffentlicht werden, startete längst eine zweite Staffel. Die erste Staffel umfasste immerhin 19 Bände – ab Band 20 ist ein neues Kreativ-Team am Start und versucht, die Geschichte in eine nahe Zukunft zu führen. Bisher sind vier Bände erschienen, auf die ich hinweisen möchte.

Der Autor ist Yves Sente, der sich durch verschiedene Serien mittlerweile einen sehr guten Namen erarbeiten konnte. Er schreibt die Geschichte des geheimnisvollen Mannes weiter, der als »XIII« bezeichnet wird, und stellt diese in einen neuen Zusammenhang. »XIII« forscht nach seiner Vergangenheit – wie in der ersten Staffel auch – und wird wieder in Intrigen verwickelt. Menschen sterben, die Vergangenheit scheint düster zu sein, und recht schnell wird klar, dass es um die »Mayflower« geht, das legendäre Schiff, mit dem die Pilgerväter nach Amerika reisten.

Die Geschehnisse des frühen 17. Jahrhunderts stehen in einer engen Verbindung zu aktuellen Mordfällen und Verfolgungsjagden. Das alles bereitet Yves Sente so gut auf, dass man den ursprünglichen Texter überhaupt nicht vermisst. Der neue Autor führt die Charaktere durch packende Abenteuer, das ist stets spannend geschrieben und macht echt Spaß. Man sollte allerdings Vorkenntnisse haben – die zweite Staffel der Serie ist ohne die erste kaum verständlich. Und sogar ich, der ich die erste Staffel kenne, musste gelegentlich in früheren Bänden nachschauen.

Für die Zeichnungen ist ein russischer Zeichner verantwortlich, von dem ich bislang nichts wusste. Iouri Jigounov übernimmt den klassischen Zeichenstil von William Vance, der die Serie für Jahrzehnte prägte, und das macht er richtig gut. Es gibt praktisch keinen stilistischen Bruch, alles wirkt wie aus einem Guss. Wer auf innovative Zeichnungen oder originelle Layouts steht, könnte allerdings enttäuscht sein: Jigounov setzt auf den Stil der klassischen 80er-Jahre-Abenteuercomics, den er hervorragend beherrscht.

Mir gefällt die zweite Staffel bislang sehr gut. Die Geschichten sind packend erzählt, die Zeichnungen immer stimmig. Die einzelnen Bände der zweiten »XIII«-Staffel umfassen jeweils 48 Seiten und kosten 12 Euro. Sie sind allesamt im Buch- und Comic-Fachhandel zu bestellen, ebenso bei Versendern wie Amazon.
 

Klaus N. Frick

 


XIII Band 20: Der Tag der Mayflower XIII Band 20:
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48 Seiten für 12 Euro.
ISBN: 978-3-551-71920-1
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XIII Band 21: Der LockvogelXIII Band 21:
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48 Seiten für 12 Euro.
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XIII Band 22: Rückkehr nach GreenfallsXIII Band 22:
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48 Seiten für 12 Euro.
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XIII Band 23: Botschaft eines MärtyrersXIII Band 23:
Botschaft eines Märtyrers

48 Seiten für 12 Euro.
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